Das war echt ein unvergessliches Erlebnis und ich werde das immer schätzen. Ich fand es wirklich sehr eindrucksvoll, was ich in Deutschland sah; die Häuser, Autos, die vielen Verkehrsmitteln und Regeln und noch die unzähligen Einkaufszentren.

Es fing beim Hosea Kutako Internationalen Flughafen an, wo ich im Flugzeug ganz alleine einstieg, ohne zu wissen, wie es auf der anderen Seite aussehen würde oder was es alles auf der anderen Seite gäbe und wie meine Gastfamilien mich empfangen würden.

Jedenfalls, als ich aus dem Flugzeug nach 10 langen Stunden in Frankfurt ausstieg, konnte ich es nicht glauben, dass ich in Deutschland gelandet war.

Ich hatte Angst, dass ich mich verlaufen würde, da der Flughafen so riesig war. Alle sprachen Deutsch und mir war klar, dass ich kein Englisch sprechen würde.

Dort traf ich meinen ersten Gastvater, Dietrich Willeke. Ich stellte mich kurz vor und er meinte, ich spreche gut deutsch. Wir fuhren erstmal von Frankfurt bis Göttingen, wo wir uns die Universitäten anschauten. Es gab so viele Universitäten und natürlich auch viele junge Leute. Wir fuhren weiter durch den Harz bis Bad Harzburg (einem kleinen Dorf im Harz). Dort war es so schön und grün, die Häuser waren so gro?. Die meisten Leute, die da wohnten, waren Bauern und Rentner, deshalb gab es so viele Weizenfelder. Bad Harzburg war ein richtiger Kurort.

Ich wurde von der Familie sehr freundlich empfangen. Ich bin auch ein paar Tage zur Schule gegangen und die Kinder in der Schule waren so interessiert, sie stellten viele Fragen und sahen sehr begeistert aus. Ein Schüler fragte mich, ob ich in einem Stamm wohne oder nicht, und dann erklärte ich, dass es bei uns sogar einige Wolkenkratzer gebe; er konnte sich das gar nicht vorstellen!

Während dieser Woche verbrachte meine Gastfamilie viel Zeit mit mir. Wir a?en viel Spargel und Lachs.Wir fuhren nach Braunschweig, wo wir einkauften, und auch nach Wolfsburg, wo ich die Volkswagenautowerkstatt anschaute und ins Phaeno, wo viele wissenschaftliche Experimente gemacht werden. Schlittschuhlaufen war auch sehr lustig!

Nun musste ich tschüss sagen und mit dem Bus von Bad Harzburg nach Berlin fahren.

„Unglaublich, wow“, waren meine erste Wörter in Berlin. So viele Menschen, Gebäude und Verkehr. Das Leben dort sah so anstrengend aus! Ich war aber sicher, dass ich es überleben würde.

Meine zweite Gastfamilie war sehr in Ordnung! Ich wohnte mit ihnen in Schöneberg. Man konnte auch sehr deutlich sehen, dass Berlin geteilt war, weil West-Berlin viel mehr entwickelt aussah im Vergleich zu Ost-Berlin. Sie erklärten mir viele Geschichten über ehemalige Austauschschüler und Austauschstudenten aus China, den Phillipinen, Frankreich, Spanien und Nigeria, die sie zu Besuch hatten. Wenigstens fragten sie mich nicht, ob ich in einem Stamm wohnte oder ob Löwen durch die Stra?en liefen.

An dem zweiten Tag fuhr ich  Fahrrad mit meiner Gastschwester und ihren Freunden durch einige FKKs, worüber ich nichts wusste, um Sans Souci zu besichtigen. Die frische Luft, Wasser und Struktur waren wunderschön. Als wir weiter durch die Stadt fuhren, merkte ich, wie viele Ausländer es in Berlin gibt. Dort sah ich am meisten Türken, die sich als Deutsche erkennen.

Später in der Woche machten wir viele Kulturwanderungen, um die vielen schöne Denkmäler und die geschichtlichen Erinnerungen, wie (unter anderen) das Brandenburger Tor, das jüdische Museum und Checkpoint-Charlie zu besuchen. Das kulturelle Essen war schön aber...

Mc Donalds! 1€ für einen Hamburger und noch herrliche Pommes dazu!  Das war noch besser! Döner waren auch eine Delikatesse in Berlin!

Obwohl es so viel Spa? gemacht hat, musste ich trotzdem weiter mit meiner Reise. Ich sagte Aufwiedersehen und war schon wieder unterwegs mit dem ICE nach Hamburg.

Hamburg war für mich am interessantesten! Meine Gastfamilie war so nett, dass ich gar kein Heimweh haben konnte. Ich hatte dann einen Spitznamen; „Hubby“. Ich bin an meinem zweiten Tag in Hamburg zur Schule gegangen, und das war so lustig, denn die Jugendlichen dort hatten genau dieselben Interessen wie ich und wir verstanden uns sehr locker.

Mein Gastvater, Harry Fitsch, hatte eine kleine Überraschung für mich: wir fuhren zu einem Fußballstadion und dort trainierte die erste Mannschaft des HSV! Ich traf Collin Benjamin, der ein sehr berühmter Fu?baller ist und der aus Namibia kommt, und wir unterhielten uns auf deutsch, was auch bisschen komisch war. Das war so toll, denn ich bekam ein HSV Trikot von ihm.

Danach erzählte Harry mir, dass wir nach Kiel fahren, um einen Saisonabschluss von seiner A-Jugend Mannschaft zu feiern. Das war echt wunderbar. Wir haben ein ganzes Wochenende lang gefeiert, viel Fu?ball gespielt und Bratwurst gegessen.

Nun ging’s wieder weiter und wir waren zurück in Hamburg. Als ich dachte, es sei mit den Überraschungen vorbei, kam mein Gastbruder Hannes und sagte, dass wir die Reeperbahn besichtigen würden, ich sagte natürlich ja, weil ich nicht wusste, was es alles in der Reeperbahn gibt. Die Reeperbahn ist nur ein Partyviertel; es gab eine Menge Kneipen, Diskos und Erwachsenenclubs. Trotzdem war das ganz interessant.

Ein paar Tage später machten wir Fotos von der Stadt ganz weit oben auf dem Michel (einer berühmten alten Kirche in Hamburg). An dem Tag war ich mit Marina, meiner Gastmutter, im Büro und sie organisierte einen Schiffsbesuch mit einem „port agent“, der mir viel von dem Hafen gezeigt hat. Bald war die Zeit wieder zu Ende und ich musste letztendlich wieder „Tschüss“ sagen.

Deutschland ist ein wunderschönes Land mit vielen schönen und netten Menschen. Das, was ich gesehen und erlebt habe, werde ich immer haben und ich kann es nie vergessen. Ich habe viel mehr über deutsche Kultur und das Leben dort gelernt. Ich möchte mich bei der Deutsch-Namibianischen Gesellschaft für die unvergessliche Erfahrung und Gelegenheit, die sie mir gegeben haben, bedanken. Das war TOLL!

Hassan Engelbrecht