Vortragsveranstaltung von Carsten Möhle alias Bwana Tucke-Tucke im Auguste-Oberwinter- Haus in Frankfurt am 14. März 2024
Auftakt in 2024 war ein weiterer Vortrag von Carsten Möhle im wieder gut besuchten Auguste-Oberwinter-Haus. Ein besonders Bauprojekt in Namibia stand dabei im Mittelpunkt: In Omaruru wird auf Initiative von Carsten Möhle ein neuer Stadtteil entstehen. Seit Jahren redet der Bwana drüber, dass er seinen Lebensabend im Omaruru verbringen möchte, im Kreis von Freunden, Weggefährten und Kameraden. Für sich rechnet er in Omaruru mit einer besseren Lebensqualität als hier zu erwarten wäre.
Nun wird es Wirklichkeit. Das Grundstück von 150 ha ist gekauft und die Parzellierung vorgenommen. Welche Hürden zu nehmen waren und wie es nun weiter geht, schildert Carsten Möhle anschaulich in seinem Vortrag.
Unter dem Firmennamen Cloud Retirement Development sollen altersgerechte Stadtteile entstehen, denn in Zukunft sind noch weitere Stationen geplant. Wieso nun der Name "Wolke 9"? Die Bezeichnung "Wolke 7" sei bekannt, aber im Alter weiche es anderen Qualitäten. Also entschied man sich für "Wolke 9", nicht wissend, dass "Wolke 7" im englischen Sprachraum "Cloud 9" heißt. Wir erfahren auch, dass die Durchführungsfirma ´Mountain Ash Omaruru´ so heißt, weil der Name falsch verstanden worden war, denn eigentlich war Mountain Edge geplant gewesen.
Omaruru, das recht lange touristisch unerfahren war, hat mittlerweile eine hohe Dichte an Unterkünften. Vom Flughafen, der seit 15 Jahren verlegt werden soll, starten aber nur kleine Flugzeuge. Das Gebiet um den Flughafen war sogar die erste Idee für das geplante Stadteilgebiet gewesen.
Bis 2012 waren die Planungen bereits weit fortgeschritten bis dann in Folge mehrere Stadträte und Beamte von Omaruru wegen Verdachts auf Korruption abberufen wurden. Omaruru wurde vom Ministerium aus Windhoek verwaltet, aber vor Ort stagnierte dadurch alles. Sieben, acht Jhre lang konnten wir nichts tun, berichtet Herr Möhle.
Seit März 2019 gab es aber wieder einen verbeamteten Geschäftsführer für Omaruru, der zudem gleich sehr interessiert an dem Vorhaben gewesen ist, so dass dieses bald offiziell wurde und in Phase 1 des Projekts eingestiegen werden konnte.
Für den Stadtteil - 150 ha sollten gekauft werden - gab es ein paar Optionen. Zu Beginn wurde ein falscher Standort kommuniziert, damit ihnen der eigentlich gewünschte in einem abwechslungsreichen Gelände in 1239 m Höhenlage an der Außenseite vom Flughafen nicht noch weggeschnappt würde.
Dann nach den ersten Absprachen in 2019 kam Covid. Nichtsdestotrotz ging es relativ zügig voran: In 20 Monaten waren sie soweit, dass ein kompletter Stadtteil genehmigt war. Herr Möhle berichtet, dass es in den vier Wochen nach einer Öffentlichkeitssitzung, bei der technische Daten vorgestellt wurden (Größe, Wasser-, Stromversorgung, Recycling, etc.), keine Einsprüche gab, nur eine Änderung beim Abstand zur Kläranlage war nötig.
Ursprünglich waren größere Grundstücke geplant gewesen, die aber so nicht gewünscht wurden. Also wird es nun auf 150 ha knapp 120 Grundstücke geben - mit Glasfaseranschluss - und auch einen Bereich für betreutes Wohnen. In der Zukunft soll in Omaruru eine Altenpflegeausbildungsstätte aufgebaut werden - für die nötigen Arbeitskräfte.
Es werden verschiedene Häusertypen angeboten, altersgerecht und in unterschiedlichen Größen und Kombinationen; auch eigene Entwürfe können eingereicht werden.
Sobald 80 Grundstücke verkauft sind, könne er dann auch selbst in Ruhestand gehen, so Herr Möhle; derzeit sei man bei fast 40. Wenn auch nicht mehr als Reiseunternehmer, wolle er aber weiterhin noch einige Touren pro Jahr veranstalten und freue sich auf literarische Reisen, aufs Recherchieren und darauf ein Buch zu schreiben.