SponsorenlaufMit einem Sponsorenlauf haben sich geistig behinderte  Kinder und Jugendliche einer Schule in Merzig für hilfsbedürftige Kinder in Namibia engagiert.
Durch diesen bemerkenswerten Einsatz unter Mithilfe von Lehrern, Erziehern und Eltern kam die stattliche Summe von 1758,- EUR zusammen, die von der DNG an die Usakos Needy Children Organization (UNCSO) weitergeleitet wird. Unter dem Leitsatz: "Das Unmögliche möglich machen" setzten sich alle Beteiligten der Schule zum Broch für das Gelingen der Aktion ein.

 

"Als Eva Tabellion, ehemalige Lehrerin an der Schule zum Broch vor einigen Wochen an ihrer alten Schule anrief, fragte sie lediglich nach einem in die Jahre gekommenen Rollstuhl, den niemand mehr nutzte. Im Herbst war sie in Namibia und hatte dort das Projekt UNCSO in Usakos besucht: Dort wurde ein Rollstuhl dringend gebraucht. Heute ist der Rollstuhl tatsächlich in Usakos. Doch damit nicht genug: Schnell entschloss man sich an der Schule, in diesem Jahr für ein Projekt zu laufen, bei dem es darum geht, möglichst viele Kinder aus dem Township auf ihrem schulischen Weg zu unterstützen. Eva Tabellion erklärte die Leitidee von UNCSO: „Lass uns damit anfangen, das Unmögliche möglich machen!“ weise genau in die richtige Richtung. Statt zu klagen und auf Hilfe zu warten, gehe es in dem Projekt um die Stärkung und Entwicklung der lokalen Ressourcen. Von allen Aufgaben im Projekt liege das Hauptaugenmerk auf der Hausaufgabenbetreuung von ca. 40 Schülern zwischen 6 und 15 Jahren. Sie findet außerhalb des Schulunterrichts in den Räumen der Elifas Goaseb Primary School statt und orientiert sich an den Ressourcen und Defiziten der Kinder. UNCSO2
Durch die unmittelbar räumliche Anbindung an die Schule ist auch ein enger Kontakt zwischen Lehrern und Projektgruppe gewährleistet.
Bei den Freizeitbeschäftigungen wird darauf geachtet, dass die Angebote einen wöchentlichen, routinemäßigen Ablauf haben und Themen des Schulstoffes vertieft werden können. Das Angebot sind Kreativ-Projekte in den Bereichen Sport, Kunst, Musik - afrikanische Rhythmen und Theater, sowie das wichtige Fördern handwerklicher Fähigkeiten und der nachhaltige und bewusste Umgang mit der Natur Namibias. Diese Projekte werden im Teamwork geplant. Das Team besteht aus der Projektleiterin, einer Köchin, Praktikanten und zunehmend Eltern sowie Adoptiveltern der Projektkinder. Alle sind bemüht mit den Kindern an einem Fundament für ihre spätere Lebenstüchtigkeit zu arbeiten, was ihnen in der eigenen Familie oft nicht ermöglicht werden kann.
Zum Programm gehören auch die Anleitung und Aufklärung in der Körperhygiene.
„Keine Frage, wenn wir helfen können, dann tun wir das natürlich“, sagte Schülersprecher Christian Ecker. Für ihn ist es schon der 6. Sponsorenlauf. In den vergangenen Jahren hatte die Förderschule Läufe für verschiedene Hilfsprojekte durchgeführt.
Glücklicherweise spielte auch am Donnerstagmorgen das Wetter mit. Im Merziger Blättelbornstadion versammelten sich am Start 48 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern der Förderschule und 13 Vorschulkinder des Merchinger Kindergartens mit ihren Erzieherinnen und Eltern. Nach dem Startsignal durch Eva Tabellion ging es auf die Strecke. Christian drehte seine Runden mit Danny, der im Rollstuhl sitzt, Mecida Arslan und Dustin Arend trugen stolz die namibische Fahne, die Frau Tabellion mitgebracht hatte. Jeder lief oder ging in seinem Tempo und absolvierte so Runde um Runde. Vor dem Lauf hatten sich alle Läuferinnen und Läufer Laufpaten gesucht, die versprachen, für jede gelaufene Stadionrunde einen festen Betrag zu spenden. Dabei waren auch 2 Schülerinnen der Friedrich-Joachim-Stengel-Schule aus Heusweiler.  
Die Eltern und einige Großeltern machten sich als Helfer und Organisatoren verdient beim Abstempeln der Laufkarten, als Streckenposten, beim Ausschenken von Getränken und der Ausgabe von Laugengebäck. Sie ließen sich von der Begeisterung der Läufer mitreißen und liefen selbst Runde um Runde. Viele Eltern zollten von der Tribüne aus der Aktion Beifall.
„Es ist toll zu sehen, mit welcher Motivation, Ausdauer und Hilfsbereitschaft die Kinder und Jugendlichen bei der Sache sind. Hier ist mehr als deutlich geworden, dass Kinder und Jugendliche mit Handicap einen Beitrag zu einer solidarischen Welt leisten“,  stellte Schulleiter Günter Hoff heraus und bedankte sich bei allen Mitwirkenden. Nach den Resultaten aus den Vorjahren geht er davon aus, dass ca. 2500 € zusammenkommen werden. Noch viel wichtiger aber sei es, mit der Aktion ein Zeichen zu setzen, dass alle – auch diejenigen, denen man es ansonsten kaum zutraut - wirksam Hilfe leisten können."

(Text: Schule zum Broch)