Filmabend in Kooperation mit dem Mal Seh´n Kino in Frankfurt am 27.08.2014

FilmplakatFilmplakatKnapp 70 Besucher, darunter auch Gäste der finnischen Gemeinde in Frankfurt, sahen den Dokumentarfilm "From Namibia With Love" (Namibia / Finnland 2011) von Laura Meriläinen-Amaumo, der eine politische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des namibischen Befreiungskampfes schildert.

Der Film basiert auf den Erlebnissen einer jungen Finnin, die in den 1950ern als Missionarin nach Afrika entsandt wird und sich in Tansania in einen namibischen Pfarrer verliebt. In den 1970ern unterstützten Anita und Salatiel die SWAPO im Kampf für Namibias Freiheit und Unabhängigkeit gegen die südafrikanische Besatzungsmacht.

Dabei mussten sie jedoch auch Entscheidungen treffen, die zu einem Konflikt mit den Anführern der SWAPO führten und ihr Leben für immer veränderten. Die Erinnerung an das Elend dieser Zeit verfolgt das Paar FilmfotoFilmfotobis heute. Die beiden leben in Nordnamibia, wo sie sich ihren Platz in der Gemeinschaft hart erkämpfen mussten. Dennoch haben sie nie die Hoffnung aufgegeben. Ihre Liebe und Hingabe füreinander wie auch für Namibia sind der rote Faden des Filmes, während die Schönheit des Owambolandes die prächtige Kulisse bildet. 

Godwin Kornes, der als Doktorant an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zur Erinnerungspolitik und -kultur in Namibia forscht, führte in den Film ein, der eigentlich ein gefilmtes Interview mit den beiden FilmfotoFilmfotoProtagonisten ist, und stand auch im Anschluss daran für eine interessante Diskussion und für Fragen zur Verfügung.

"From Namibia With Love" zeige eine andere Seite des Freiheitskampfes, eine, die nicht in den Geschichtsbüchern steht. Es geht um Menschenrechtsverletzungen der SWAPO gegen eigene Mitglieder, die als angebliche Verräter inhaftiert und gefoltert worden waren. Thematisiert werde aber auch, wie man nach dem Übergang in ein demokratisches System damit umgehen kann, und damit leiste der Film einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung einer problematischen Vergangenheit.

Die Filmaufführung sei auch in Namibia sehr positiv aufgenommen worden, wobei dieser Teil der Geschichte einigen unbekannt, anderen wiederum bewusst war. In letzter Zeit sInterviewS. Seipold mit G. Korneseien immer mehr Biografien und ein Kurzfilm zu diesem Thema erschienen. Es werde offen angesprochen, allerdings habe die Jugend aber derzeit andere Themen, die sie bewege. Dennoch wage er zu behaupten, dass wir in gewisser Weise eine Veränderung der Erinnerungspolitik erleben werden. Außerdem verstehe er Versöhnung als sozialen Prozess, nicht als etwas, das man verordnen kann.