Autorenlesung in Kooperation mit der Stadtteilbibliothek Rödelheim am 10. September 2013

Bernhard JaumannAm 10. September nahm Bernhard Jaumann, Autor mehrerer, zum Teil preisgekrönter erfolgreicher Kriminalromane, seine rund 50 Zuhörer in der vollbesetzten Stadtteilbibliothek Rödelheim mit auf eine Reise nach Namibia. In "Steinland" muss die aus Katutura stammende Kriminalinspektorin Clemencia Garises den Mord an einem weißem Farmer aufklären. Was zunächst wie ein Raubüberfall aussieht, steht offenbar im Zusammenhang mit den politischen Auseinandersetzungen um die namibische Landreform. Oder steckt noch mehr dahinter? Zudem ist der Bruder der Kommissarin in den Fall verstrickt, und seine Komplizen werden nach und nach umgebracht. Im Bemühen, die politischen Intrigen aufzuklären, riskiert Clemencia Karriere und das eigene Leben.

Krimi-LesungBernhard Jaumann wurde 1957 in Augsburg geboren. Nach seinem Studium in München arbeitete er als Gymnasiallehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Italienisch, unterbrochen von mehreren längeren Auslandsaufenthalten in Italien, Australien, Mexiko und zuletzt Namibia. Sein Roman "Saltimbocca" erhielt den FRIEDRICH-GLAUSER-PREIS im Jahr 2003 als bester deutschsprachiger Kriminalroman, den gleichen Preis bekam im Jahr 2008 "Schnee an der Blutkuppe" als beste Kurzgeschichte. Sein Krimi "Die Augen der Medusa" gewann den DEUTSCHEN KRIMIPREIS 2009. "Die Stunde des Schakals", der erste Roman um die Kriminalinspektorin Clemencia Garises, wurde mit dem DEUTSCHEN KRIMIPREIS 2011 ausgezeichnet.

Jaumann, der sechs Jahre als freier Autor in Namibia gelebt hat, ist ein Kenner des Landes, seiner Geschichte, Gesellschaft und politischen Gegenwart. Er spricht zunächst über seine Erfahrungen und Eindrücke aus dieser Zeit. In seinem Buch versucht er beim Thema ´Landreform´ beiden Seiten gerecht zu werden. Dies sei ein schwieriges Problem. Aber solche Probleme interessierten ihn und brächten ihn dazu, darüber zu schreiben. 

Vier spannende Szenen aus seinem Krimi liest er und endet mit einer besonders spannenden, so dass man am liebsten gleich zum Buch greifen möchte, um zu erfahren, wie es weitergeht. Im Anschluss an die Lesung beantwortet Bernhard Jaumann die vielen Fragen der Gäste zu seinem Roman, aber auch zur Situation in Namibia: Er erklärt, dass die sympathische Polizistin aus seinem Roman eine Kunstfigur ist, allerdings zusammengesetzt aus Elementen realer Figuren. Außerdem spricht er unter anderem über die ständig wachsenden Townships, die Gewalt als soziales Problem, die Konflikte zwischen den Ethnien sowie über die besonderen Beziehungen zwischen Namibia und  Deutschland. In seinem nächsten Buch wird es übrigens um die Hereros und die Folgen der Kolonialzeit gehen.