Filmabend in Kooperation mit dem Mal Seh´n Kino in Frankfurt am 26. Juni 2013

Himbas are shootingFoto:V.Fooy/Gédéon programmesNachdem sie genug davon hatten, immer nur Film- und Fotomotiv für Touristen oder Filmemacher zu sein, beschloss eine Gruppe von 20 Himbas die Dinge, bzw. die Kamera selbst in die Hand zu nehmen, einen eigenen Film über sich zu drehen und der Welt ihre wahre Geschichte zu erzählen.

Die  Dokumentation "The Himbas are Shooting!" aus dem Jahr 2011 gibt auf unterhaltsame Weise einen Einblick in Kultur und Tradition, aber vor allem in das alltägliche Leben in einem typischen Himba-Dorf im Nordwesten Namibias.

So sahen die 68 Zuschauer der fast ausverkauften Vorstellung den manchmal betroffen machenden, meist aber humorvollen Film, den anzuschauen wirklich Spaß machte. Denn man konnte spüren, mit welchem Vergnügen die Akteure mitwirkten und die Filmemacher ans Werk gegangen sind. Sie zeigen eine Hochzeits- und eine Beerdigungszeremonie sowie Einspielungen in Form von Werbefilmen, die unter anderem für die typischen Häuser der Himba werben. "Umweltfreundliche Häuser mit Zentralheizung" - das ist die Feuerstelle - und "sogar mit Ausblick" - auf Huhn und Rind vor dem Eingang. Außerdem gibt es Schönheitstipps mit Butterfett und Ockerfarbe.

In einer  Szene verkleiden sich die Himba als Touristen, imitieren deren Verhalten und halten ihnen auf diese Weise einen Spiegel vor.

Ein manchmal hartes, aber doch ganz normales Leben wird gezeigt mit einem humorvollen Blick auf sich selbst.

Der 52minütige Dokumentarfilm entstand auf Anregung und mit Unterstützung von Solenn Bardet, einer französischen Autorin und Filmemacherin, die 18 Jahre zuvor als Geografiestudentin die Himba-Gemeinde kennengelernt und die Veränderungen und Entwicklungen in ihrem Lebensraum mitverfolgt hat.

Auch der satirische Kurzfilm "Differences" (2009) von Joel Haikali, der als Vorfilm lief und von P.art.ners Berlin Windhoek produziert wurde, gibt augenzwinkernd einen Einblick in das Alltagsleben in Namibia. Hier ist es das beschauliche Leben dreier pedantischer Büroangestellter, einer schwarz, einer farbig, einer weiß, das plötzlich erschüttert wird, als jeder eines Morgens neben der Ehefrau eines Kollegens aufwacht ... Erst dieser "Alptraum" bewirkt, dass sie sich gegenseitig wirklich wahrnehmen und Interesse aneinander zeigen.